Die Route führt uns an diesem Tag zunächst von Fontaines les Nonnes (vor den Toren von Paris) in die Normandie und im Anschluss in die Bretagne.
Wir besuchen Jacqueline Couprie-Canestrier auf dem Haras de la Pilliere in Bellavlliers (Region Le Perche).
Aus diesem Landstrich stammen die Percherons, eine Kaltblutrasse, die als Kriegs- und Arbeitspferd Verwendung fanden.
Durch die Mechanisierung verlor der Percheron nach und nach an Aufmerksamkeit Wie allen Zugpferden drohte auch dem Percheron in den 1970er Jahren das Aus. Während einige Kaltblüter-Pferderassen ihr Überleben nur der Zucht zur Fleischgewinnung verdanken - wobei diese mittlerweile stark rückläufig ist, da in Frankreich kaum noch Pferdefleisch verzehrt wird -, hat der Percheron andere Einsatzmöglichkeiten gefunden: Er wird heute vor allem in der Landwirtschaft (zum Holzrücken im Wald, zur Bearbeitung von Weinbergen) oder als gerittenes oder eingespanntes Sport- und Freizeitpferd geschätzt.
Auf La Pilliere werden wir sehr, sehr herzlich empfangen, eine besondere Gastfreundschaft, die für Frankreich bezeichnend ist.
7 Stuten und 1 Fohlen werden durch eine gemeinsame Kommission, bestehend aus der Zuchtbezirksvorsitzenden von Rheinland-Pfalz / Saar Mechthild Reitz, Konrad Ranzinger und Janet Scollay - Lorch (Vertreterin der französischen Tochter) registriert, davon eine Stute mit Nachzucht beim Trakehner Verband, die 6 übrigen bei der AFT.
Diese Registrierungen sind besonders wichtig, damit wir über die Population in Frankreich einen Überblick bekommen, da aus den vergangenen Jahren keinerlei Aufzeichnung von Nachzuchten vorliegen.
Jacqueline Couprie-Canestrier behergt aktuell 50 Pferde (Trakehner und Traber), zeigt uns eine Tochter des Gribaldi sowie Kinder ihrer Hengste Isgard und Iglesias, ersterer ein Sohn des Angard und selbst in Dressurprüfungen der Kl. S platziert. Iglesias hat Tenor zum Vater, vererbt dominat seine Schimmelfarbe und bezeichnend in der Weitergabe einer besonderen Typprägnanz.
Sollten Sie auf der Suche nach einer Genalternative sein, von beiden Hengsten ist TG verfügbar.
Im Anschluss fahren wir in die Bretagne und werden dort übernachten. 36 Grad haben uns bei einer 13 stündigen Tour begleitet.
Der nächste Tag verspricht angenehmere Temperaturen.
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